CrowdFarming – der globale Bauernmarkt
Die Plattform “CrowdFarming” nahm ihren Anfang vor knapp zehn Jahren. Damals suchten junge Bauern in Spanien einen geeigneten Vertriebsweg für die Orangen ihrer Plantage. Sie kamen auf die Idee, ihre Früchte kistenweise zu verkaufen, ohne Zwischenhandel, sondern auf dem direkten Weg zum Kunden; am besten auf Vorbestellung. Das funktionierte unerwartet gut und schon war ein neues, innovatives Konzept geboren.
Johanna Trenkelbach aus Berlin gehört mit ihrer Bio-Imkerei und dem “Fließgold”-Honig zu den Anbietern auf CrowdFarming.
„Lebensmittel direkt beim Erzeuger zu kaufen, ist die bedeutendste Alltagshandlung, die jeder durchführen kann, um eine positive soziale und umweltfreundliche Wirkung zu erzielen”, heisst es auf der deutschen Webseite der Plattform. Tatsächlich gehen die Teilnehmer via CrowdFarming auf mehreren Ebenen nachhaltige Beziehungen ein. Die Kunden entscheiden sich für einen bewussten, direkten und konsequenten Einkauf, während die Erzeuger ohne Zwischenhandel bessere Preise erzielen, dadurch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und die sozialen Bedingungen in ihrer Gegend verbessern. Zudem können die Bauern auf Bestellung anpflanzen, was ihnen Planungssicherheit gibt und wodurch weniger Lebensmittel verschwendet werden.
Die globale Vernetzung macht es möglich, heute als Endverbraucher über die Online-Plattform unmittelbar in Kontakt mit den Bauern zu treten. Ob man in Frankreich ein Schaf adoptiert, in Italien einen Olivenbaum oder in Deutschland einen Bestand Quinoa – man kann quasi live dabei sein und miterleben, wie es vor Ort geht, wann gesät oder geerntet wird. Die Produkte werden nach der Ernte und mit festem Termin geliefert, hauptsächlich in Form von größeren Mengen. Man kann sich dauerhaft mit einem Bauernhof verbinden, Stammkunde werden und eine Nutzpflanze oder ein Tier adoptieren. Selbst Besuche sind möglich. Oder aber man bestellt ganz unkompliziert einmalig Ware. Mittlerweile verbindet CrowdFarming Konsumenten mit Bio-Produzenten und -Produkten in zahlreichen Ländern, darunter Deutschland und Österreich. In der Schweiz existiert mit “CrowdContainer” ein ähnliches Konzept, das ebenfalls einen großen Zuwachs verzeichnet. (ae)
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