Die Kunst des Loslassens
Loslassen ist eine wichtige und sinnvolle Schlüssel-Kompetenz für ein gesundes, erfülltes und glückliches Leben. Altes und Überholtes loszulassen, schafft den Raum, dass etwas Neues entstehen kann. (tl)
Loslassen gehört für viele Menschen zu einer der schwierigsten Übungen im Leben. Dabei gilt es zu erkennen, dass es verschiedene Bereiche und Ebenen des Loslassens gibt und nicht überall ist es gleich schwer. Manche Dinge können wir leicht loslassen, anderes wiederum sehr schwer, deshalb ist es wichtig, zunächst den Fokus darauf zu richten, in welchen Bereichen es uns leichtfällt, bevor wir gedanklich alles in einen Topf werfen.
Ein weiterer Bereich des Loslassens ist das Vergeben. Häufig tragen wir alte Verurteilungen und Verletzungen mit uns herum. Die ursächlichen Auslöser sind längst vorbei, aber unser Ego ist so stark gekränkt, dass wir noch Jahre später über unschöne Situationen voller Emotionen sprechen und die Vergangenheit tief in uns verwurzelt ist. Solch ein Verhalten trägt dazu bei, dass sowohl unsere Gegenwart als auch unsere Zukunft dadurch belastet wird.
Was können wir also tun, damit es uns zukünftig in den verschiedenen Bereichen unseres Lebens immer leichter fällt, loszulassen, was losgelassen werden darf? Denken Sie auch daran, dass man auch belastende Gedanken, negative Gefühle, schädliches Verhalten, hinderliche Glaubenssätze und falsche Weltbilder loslassen sollte. Es sind eben nicht nur materielle Dinge oder Menschen, die in den Bereich des Loslassens fallen.
Zunächst sollte man sich darüber klar werden, was einem leicht fällt loszulassen und was einem schwer fällt, wenn es aus dem Leben verschwindet. Um zukünftig immer besser mit dem Loslassen umgehen zu können, ist es hilfreich, sich die nachfolgenden Fragen „ehrlich“ zu beantworten – am besten schriftlich, denn nur so kommen Erkenntnisse zustande, durch die die Kunst des Loslassens zuverlässig entwickelt werden kann:
- Wo und wann fällt mir das Loslassen leicht und was sind hierfür die Gründe?
- Wo und wann fällt es mir schwer loszulassen oder zu vergeben?
- Was hindert mich daran, ganz ehrlich zu mir selbst zu sein? Was habe ich davon, es nicht zu sein?
- Was würde ich gewinnen, wenn ich es schaffe, loszulassen?
- Welche einschränkenden Glaubenssätze habe ich, die mich immer wieder in meinem Leben behindern?
- Welches Menschenbild und Weltbild habe ich, wodurch in meinem Leben immer wieder Widerstände entstehen?
- Welche belastenden Gedanken und Gefühle kommen immer wieder in mir hoch?
- Welche Bilder entstehen bei dem Gedanken, einen geliebten Menschen zu verlieren?
- Wie gehe ich mit dem Thema Tod um, ist er etwas Finales, Endgültiges oder gibt es da etwas, was darüber hinaus geht?
- Wie würde es mein Leben verändern, wenn es ein Leben nach dem Tod gäbe?
- Kann ich solch einen Gedanken denken oder fühlen? Wenn nein, warum nicht, was hindert mich daran?
Die Liste ist bei weitem nicht vollständig, ergänzen Sie sie für sich. Starten Sie beim Loslassen einfach mit den Dingen, bei denen Ihnen der Gedanke des Loslassens leichtfällt und steigern Sie sich Schritt für Schritt. Es muss nicht gleich alles auf einmal verändert werden, aber es sollte damit begonnen werden. Durch die Kunst des Loslassens entstehen auf jeden Fall sowohl eine subjektive als auch eine objektive Freiheit.
Sollte der innere Schmerz zu groß sein, sich das Loslassen oder Vergeben auch nur vorzustellen, dann ist es hilfreich, wenn Sie sich fachliche Unterstützung suchen. Viel Freude beim Loslassen!
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Stärkung der Willenskraft
~ Change ~
Das Alte muss sterben, damit das Neue leben,
wachsen und sich vermehren kann.
Wenn eine Kartoffel gepflanzt wird,
verrottet die alte Kartoffel und verwelkt.
So können mehr und mehr Kartoffeln
hervorgebracht werden.
Wenn ein Getreidekorn in den Boden gepflanzt wird,
verschwindet der ursprüngliche Samen.
So kann das Neue in größerer Fülle sprießen.
So ist es auch bei einem Menschen.
Das Alte muss aufgegeben werden und sterben,
damit das Neue in seiner ganzen Pracht erblühen kann.
Widersetze dich deshalb niemals dem Wandel.
Akzeptiere es als einen lebenswichtigen Prozess
des Lebens. Gib dich niemals damit zufrieden,
herumzusitzen und zu vegetieren,
zufrieden mit alten Wegen, alten Formen.
Es gibt so viel im Leben, das auf dich wartet.
Wenn du lernst, alles Alte loszulassen
und in das glorreiche Neue vorzustoßen.
Habt keine Angst vor dem Unbekannten, dem
Unsichtbaren. Wisse einfach, dass, wenn du dich
darauf zubewegst, es wunderbar sein wird.
Erwarte das Beste, was dabei herauskommt
und so wird es sein.
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