HUFLATTICH
HELFER GEGEN HUSTEN UND MAGEN-DARM-BESCHWERDEN
Der Huflattich (Tussilago farfara) gilt als eine der ältesten Heilpflanzen bei Atemwegserkrankungen. Bereits Plinius, Dioskurides und Galen berichteten über die Anwendung dieser Pflanze bei Husten und Heiserkeit.
Im Altertum wurden Huflattichblätter dazu vielfach geraucht: Auf Kohle gelegt und durch einen Trichter eingesogen sollten Husten und Schweratmigkeit gelindert werden. Diese Behandlungsmethode geriet zwar in den folgenden Jahrhunderten in Vergessenheit, wurde jedoch in Europa nach Einführung des Tabaks als Genussdroge im 18. Jahrhundert wieder populär – jedoch weniger aufgrund medizinischer Zwecke: Vor allem die ärmlicheren Bevölkerungsschichten mischten Huflattichblätter unter den Tabak, um diesen zu strecken.
Auch die Heilkunde des Mittelalters wusste um die vielfältigen Wirkungen des Huflattichs. Neben den traditionellen Teezubereitungen zur Behandlung von Atemwegsleiden wurden im Mittelalter Huflattichblätter vielfach als Umschläge bei Entzündungen und Wunden verwendet. Heutzutage findet die Heilwirkung des Huflattichs weiterhin bei Husten und Atemwegserkrankungen Anwendung. Der Huflattich wächst gern in Steinbrüchen, an Böschungen, Bahndämmen oder in den Bergen am Wegrand. Sein bevorzugter Boden ist ton- und lehmhaltig, daher kann er anzeigen, ob ein Boden Ton oder Lehm enthält. Selbst auf Braunkohle kann er wachsen, so genügsam ist er. Wichtig ist dem Huflattich auch ein sehr sonniger Standort. Er kann zwar auch im Halbschatten wachsen, aber dann sind seine Blätter nicht so wirksam.
Eine Besonderheit des mehrjährigen Huflattichs ist, dass zuerst die Blüten aus dem nackten Boden wachsen und erst später die Blätter erscheinen. Die leuchtend gelben Korb Blüten erscheinen im zeitigen Frühjahr zwischen März und April, ohne dass man Blätter sehen kann. Gerne stehen die Blüten in Gruppen zusammen.
Die Blätter wachsen erst ab März. Sie sind eckig-herzförmig und etwa handtellergross. Ihre Form erinnert an die Hufe von Pferden, was dem Huflattich auch den Namen gab. Oben sind die Blätter hellgrün und auf der Unterseite grauweiss und filzig behaart. Die Blüten werden bei trockenem sonnigem Wetter gesammelt, wenn diese sich gerade geöffnet haben. Dies ist wichtig zu beachten, da sonst der Pyrrolizidinalkaloidgehalt zu hoch ist und dieser die Leber zu sehr belastet. Wenn Sie dem aus dem Weg gehen wollen, sammeln Sie nur die Blätter. Nach den Blüten sammelt man die langgestielten, rundlich herzförmigen, handgroßen und grob gezähnten Blätter. Die Unterseite ist durch starke Behaarung weiß filzig und die Oberseite dunkelgrün.
Für Ihre Hausapotheke sammeln Sie ab April die jüngeren sauberen Blätter. Beim Trocknen der ungewaschenen Blätter sollten diese zerkleinert werden, damit diese besser trocknen können. Durch das Zusammenspiel seiner unterschiedlichen Wirkstoffe ist Huflattich eine Heilpflanze, die reizmildernd auf die Bronchialwege wirkt. Die enthaltenen Schleimstoffe legen sich wie ein Schutzfilm über die gereizten Schleimhäute, so kann die Entzündung besser abheilen. Huflattichblätter wirken schleimverflüssigend, auswurffördernd und keimhemmend. Durch seinen Anteil an Kieselsäure und Gerbstoffen werden die Schleimhäute gefestigt und gestärkt. Der hohe Salpetergehalt senkt die Krampfbereitschaft der Bronchien und löst zähen Hustenschleim. Die ebenfalls enthaltenen Bitterstoffe kräftigen den Körper und unterstützen die Heilung durch die Anregung der körpereigenen Abwehrkräfte. Äußerlich angewendet, fördert Huflattich die Wundheilung und wirkt durch seinen hohen Schwefelgehalt antiseptisch, entzündungshemmend und klärend auf die Haut.
Verwendung:
Blüten, Blätter
Anwendung, innerlich:
Reizhusten, Bronchitiden, Entzündungen
der Mund- und Rachenschleimhaut,
Schleimlöser
Zubereitung:
2 TL geschnittene Huflattichblätter werden mit ¼ Liter kochendem Wasser übergossen, ziehen lassen, abseihen und 3 mal täglich eine Tasse Tee trinken
Äußerlich:
als Wundauflage – wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend und antibakteriell, hilft gegen Ekzeme, schlecht heilende Wunden, bakterielle Entzündungen (z. B. Rotlauf), leichte Verbrennungen, Venenentzündung und Furunkel
Zubereitung:
Einen Aufguss 2 TL auf ¼ Liter kochendes Wasser, ziehen lassen, anschließend in Form von Umschlägen oder als Waschung auftragen.
Standort:
lehmiger und toniger Boden, Ödland, Schuttplätze, Böschungen