Johanniskraut
Lichtpflanze ersten Ranges und „Arnika der Nerven“
Ein Beitrag unserer Gastautorin Antje Schlamberger
Welch ein Fest, die Sommersonnenwende! Um den 21. Juni herum erleben wir die längsten und lichtvollsten Sonnentage im Jahr, gefolgt von warmen und hellen Nächten. Das Licht hat das Dunkel der Erde besiegt und hält Hochzeit mit allen Geschöpfen. Es werden Sonnwendfeuer entfacht. Mädchen tragen einen Kranz aus Blumen, die corona regis, auf ihrem Haupt, als Symbol der Verbundenheit mit den Lichtkräften.
All diese Sonnwendrituale sind eng mit dem Johanniskraut verbunden. Unsere Vorfahren wussten, dass die Pflanze die Kraft besitzt, unserem Körper Sonnenlicht zu vermitteln. Johanniskraut (Hypericum Perforatum L.) hat von allen Heilpflanzen die stärkste Beziehung zum Licht. Im Johanniskraut steckt die Eigenschaft, die Kräfte des Lichtes ganz in sich aufzunehmen, in Nervenkräfte umzuwandeln und weiterzugeben. Licht ist eine essenzielle Energiequelle für die Nerven, die Schnittstelle zwischen Körper und Seele. UV-Strahlen werden in Blatt und Blüte in Öldrüsen (Hypericinzellen) gespeichert.
Es ist ein rotes Pigment mit photosensibilisierenden Eigenschaften, das nach oraler Einnahme dem roten Blutserum in unserem Körper den belichteten Farbstoff abgibt. Fast könnte man sagen, dass unser Organismus durch die Einnahme von Johanniskraut mit Licht durchstrahlt wird.
Zum Aussehen dieser Heilpflanze
Johanniskraut blüht in der Regel von Juni bis September. Man findet es an sonnigen und trockenen Weg- und Waldrändern, an Hängen und auf trockenen Wiesen. Es wird 50 bis 90 Zentimeter hoch. Wichtige Merkmale sind die goldgelben, fünfzähligen und mit schwarzroten Drüsenschuppen besetzten Blüten, die sich rot verfärben, wenn man sie zerreibt. Auch ihre zweikantigen Stängel sind sehr charakteristisch. Für die Zubereitung von Tee wird das ganze abgetrocknete, blühende Kraut gesammelt, für das Öl die abgetrockneten, offenen Blüten und Knospen.
Die Heilwirkung
Johanniskraut ist eine stabilisierend wirkende Nervenpflanze. Man nennt sie auch das „Arnika der Nerven”. Die Heilkraft entfaltet sich sowohl auf seelischer als auch auf körperlicher Ebene. Innerlich angewendet wirkt, Johanniskraut Geist-beruhigend und stimmungsaufhellend, gerade bei Depressionen als Folge erlittener physischer und psychischer Verletzungen oder Kränkungen. Außerdem bei nervöser Unruhe oder Erschöpfungszuständen, bei Ängsten und Schlaflosigkeit. Äußerlich setzt man das Kraut bei Schnitt- und Stichwunden mit Nervenverletzung ein, ebenso bei Brandwunden, Sonnenbrand, verspannter Muskulatur, Neuralgie, Ischias, Hexenschuss, Gürtelrose, bei alten Narben, zur Pflege von trockener Haut oder vorbeugend gegen Wundliegen im Krankenbett.
Wie wende ich das Johanniskraut an
Als Tee
Man überbrüht bis zwei Teelöffel frisches oder getrocknetes Kraut mit 150 ml kochendem Wasser und seiht es ab. Der Tee kann zwei- bis dreimal täglich getrunken werden.
Als Öl
Ein bis zwei Teelöffel des Öls aus angesetzten Blüten wendet man innerlich zweimal täglich an. Das Öl eignet sich auch zum Einreiben bei äußerlichen Beschwerden.
Als Tinktur
Die angesetzten Blüten im Alkohol nimmt man ein- bis dreimal täglich, jeweils bis zu 20 Tropfen vor dem Essen ein.
Wichtig
Bei Photosensibilisierung (Einnahme und Besonnung) muss man sehr vorsichtig sein.
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