Rosmarin
Wirkung & Anwendung der Heilpflanze
Schon in der Antike wurde der aromatisch duftende Rosmarin im Mittelmeergebiet genutzt. Er war der Göttin Aphrodite geweiht und symbolisierte Liebe und Schönheit. Der Name des Rosmarins wird abgeleitet vom lateinischen „ros marinus“ und bedeutet „Tau des Meeres“.
Durch Benediktinermönche gelangte Rosmarin im Mittelalter nach Deutschland und fand dort schnell Eingang in die Heilkräuterbücher der Klöster. Rosmarin wird aufgrund seiner positiven gesundheitlichen Wirkung auch heute noch als Heilkraut eingesetzt.
Schon lange gilt Rosmarin auch als ein Symbol für Liebe und Treue. So trugen früher Brautpaare einen Kranz aus den Zweigen des Strauches. Der Rosmarin oder Rosmarinus officinalis ist ein immergrüner Strauch, der bis zu einem Meter hoch werden kann. Seine Blätter haben eine dunkelgrüne Farbe und ähneln vom Aussehen Tannennadeln. Das ganze Jahr über können kleine, violette Blüten am Strauch entstehen. Die Blütezeit fällt jedoch vorwiegend in die Monate Mai und Juni.
Gesundheitliche Wirkung von Rosmarin
Rosmarin wird im Volksmund eine umfassende Heilwirkung zugesprochen.
So soll er den Appetit fördern, Magen-Darm-Probleme verhindern, gegen Entzündungen und sogar bei psychischen Problemen helfen. Normalerweise werden die Rosmarinblätter für die Hausapotheke verwendet, aber auch die Blüten sind heilkräftig. Insgesamt gibt es zahlreiche Studien, die die gesundheitliche Wirkung von Rosmarin untersucht haben. Die meisten dieser Studien beschränkten sich jedoch auf Versuche mit Tieren. So konnten Forschende beispielsweise die Entstehung von Magengeschwüren bei Ratten durch die Gabe von Rosmarinextrakt vermindern. Ebenfalls bei Ratten konnte die entzündungshemmende Wirkung von Rosmarinöl nachgewiesen werden.
Auch die Gedächtnisleistung von Personen, die regelmäßig Rosmarin konsumierten, verbesserte sich laut den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien.
Studien zum Einfluss von Rosmarin auf den Menschen gibt es hauptsächlich in Bezug auf die psychische Wirkung und die Gedächtnisleistung. So können sich die in Rosmarin enthaltenen ätherischen Öle positiv auf die Schlafqualität und depressive Verstimmungen auswirken. Auch die Gedächtnisleistung von
Personen, die regelmäßig Rosmarin konsumierten, verbesserte sich laut den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien. Die Ursache hierfür ist noch nicht abschließend geklärt. Gegebenenfalls verbessert Rosmarin die Aufnahme von Glukose im Gehirn und damit dessen Energieversorgung. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass diese Studien aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen keine uneingeschränkte Aussagekraft besitzen.
Durch den hohen Anteil an Flavonoiden, Diterpenphenolen und Pflanzenphenole (Hydroxyzimtsäurederivate) wirkt Rosmarin antioxidativ und kann damit, in den üblichen Mengen aufgenommen, zellschützend wirken. Dank seines besonderen Aromas und der enthaltenen Bitterstoffe fördert Rosmarin den Appetit und regt die Verdauung an, indem er die Bildung von Magen- und Gallensaft fördert. Er kann bei Verdauungsbeschwerden also durchaus hilfreich sein. Die im Rosmarin enthaltenen ätherischen Öle regen zudem die Durchblutung an. Insbesondere konzentriertes Rosmarinöl hat diese Wirkung. Um Reizungen der Haut zu vermeiden, sollte man es jedoch nur verdünnt anwenden.
Rosmarin: Inhaltsstoffe, Vitamine und Nährstoffe
Inhaltsstoffe sind vorwiegend die ätherischen Öle und Duftstoffe wie: Kampfer, Verbanol, Eugenol, Limonen, Cineol, Borneol, Terpinol, Thymol. Aber auch Harze, Gerbstoffe, Flavonoide, Bitterstoffe, Pflanzensäuren und Saponin sind im Rosmarin enthalten.
Heilwirkungen in der Übersicht:
Bei Blähungen und Verdauungsbeschwerden
Rosmarin passt nicht nur zu zahlreichen Gerichten, sondern sorgt auch dafür, dass diese gut verdaut werden können. Grund dafür sind vermutlich die enthaltenen Bitterstoffe. Diese können die Produktion der Verdauungssäfte beeinflussen und die Verdauung fördern. Das beugt Verdauungsbeschwerden und Blähungen vor. Außerdem hat er krampflösende Eigenschaften, die auch auf den Verdauungstrakt wirken können.
Zur Aktivierung des Kreislaufs
Rosmarin kann eine aktivierende und belebende Wirkung auf den Kreislauf haben und wird darum auch bei Kreislaufbeschwerden eingesetzt. Während er bei Blähungen und Verdauungsbeschwerden innerlich zum Einsatz kommt, wird er zur Unterstützung des Kreislaufs vor allem äußerlich verwendet, meist in Form eines Badezusatzes oder Sie riechen bei Beschwerden an einem Fläschchen ätherischem Öl.
Zur Förderung der Durchblutung
Auch zur Förderung der Durchblutung kommt Rosmarin äußerlich zum Einsatz. Er kann bei Venenproblemen helfen und findet auch bei rheumatischen Beschwerden Anwendung. Zum Einreiben kann man das verdünnte Rosmarinöl verwenden. Ätherische Öle sollte man niemals pur auf der Haut anwenden.
Bei Muskelkrämpfen und Kopfschmerzen
Die durchblutungsfördernden Wirkungen sind auch bei Muskelkrämpfen von Vorteil. Darüber hinaus besitzt Rosmarin
selbst noch krampflösende Eigenschaften, die bei akuten Muskelkrämpfen und Muskelverhärtungen hilfreich sein können. Dazu wird das Öl äußerlich auf die betroffenen Stellen gerieben. Auch bei Muskel- und Gelenkschmerzen kann es mitunter für Linderung sorgen, da es auch leicht schmerzlindernde Eigenschaften besitzt. Früher nutzte man es teilweise auch als Kopfschmerzmittel.
Bei Haut- und Schleimhautentzündungen
Rosmarinöl hat antibakterielle und antivirale Eigenschaften und kann darum auch bei Entzündungen der Haut und Schleimhaut eingesetzt werden. Die Heilpflanze kommt hier in Form von Umschlägen und Mundspülungen zum Einsatz. Sie kann den Heilungsprozess von Wunden fördern und sogar gegen Herpesviren wirksam sein. Rosmarin besitzt außerdem antioxidative Eigenschaften. Das bedeutet, dass die Pflanze auch vor sogenannten freien Radikalen schützen kann, die körpereigene Zellen angreifen und schädigen können.
Rosmarin in der Schwangerschaft
Aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung sollten Schwangere vorsichtshalber auf die Anwendung von Rosmarinöl sowie auf den Genuss von Rosmarintee verzichten. Rosmarin kann jedoch auch in der Schwangerschaft als Gewürz beim Kochen verwendet werden. In normalen Mengen aufgenommen, sind die Effekte des Rosmarins zu gering, um eine wehenfördernde Wirkung zu entfalten.
Rosmarin als Küchenkraut
In der Küche können die frischen Triebspitzen des Rosmarins ganzjährig genutzt werden, denn es ist ein wichtiges Gewürz der mediterranen Küche, welches allerdings nur sparsam verwendet werden sollte. Rosmarin passt sehr gut zu Kartoffeln, Fleisch, Käse, Salat und Gemüse. Auch gebratener Fisch, Eierkuchen und Pizza können mit Rosmarin gewürzt werden.
Rosmarin trocknen oder einfrieren
Um Rosmarin haltbar zu machen, kann das Kraut sowohl eingefroren als auch getrocknet werden. Je nach Vorliebe können ganze Zweige oder bereits gehackte Blätter in Gefrierbeuteln eingefroren werden. Der Rosmarin sollte davor lediglich gewaschen und abgetrocknet werden. Im Gefrierschrank hält sich Rosmarin circa ein Jahr frisch, verliert aber über längere Zeit etwas an Geschmack. Möchte man Rosmarin trocknen, erntet man am besten ganze Zweige. Diese sollten gesäubert und anschließend abgetrocknet werden. Danach hängt man die ganzen Zweige in kleinen Sträußen an eine Leine oder legt sie einzeln auf einer ausreichend großen Fläche aus. Geeignet ist für die Trocknung beispielsweise ein Vorratsraum oder ein anderes Zimmer mit geringer Luftfeuchtigkeit. Aus diesem Grund bietet sich die Küche weniger an. Lassen sich die Nadeln nicht mehr biegen, sind sie ausreichend getrocknet und können beispielsweise in einer Dose oder einem Glas mit Schraubverschluss gelagert werden.
Rosmarin anbauen und ernten
Rosmarin bevorzugt im Garten warme, sonnige Standorte und ist zur Blütezeit eine wunderschöne Bienenweide. Leider sind nur wenige Rosmarin-Sorten winterhart, weshalb man diesen Halbstrauch meistens in Kübeln halten muss, damit man ihn unter kühlen und hellen Bedingungen im Haus überwintern kann. Ist dies nicht möglich, sollte er bei niedrigen Temperaturen abgedeckt werden. Rosmarin kann von März bis Oktober im Garten geerntet werden. Die Blütezeit ist in der Regel von März bis Mai. (tl)