Der vierte Aggregatzustand des Wassers wurde entdeckt – Hexagonales Wasser
Ein Forschungsteam an der Universität Washington könnte das Geheimnis des Wassers gelüftet haben. Das Team um Gerald Pollack entdeckte einen vierten Aggregatzustand des Wassers: Neben fest, flüssig und gasförmig konnten die Forscher einen vierten Zustand identifizieren, in dem sich die Moleküle des flüssigen Wassers zu einem hexagonalen „Kristallgitter“ anordnen. Dieser ‚EZ-Wasser‘ genannte Zustand zeigt einige erstaunliche Eigenschaften, der unser Bild vom Wasser auf den Kopf stellen und viele langjährige Rätsel lösen könnte.
Wasser ist ein mysteriöser Stoff – und das in ganz wissenschaftlicher Hinsicht. Trotz 200 Jahren Wasser-Forschung ist es der Wissenschaft bisher nicht gelungen, das allgegenwärtige Nass wirklich zu verstehen. Die offizielle Theorie zum Wasser ist voller Löcher – den so genannten „chemischen Anomalien“, die sich mit der herkömmlichen Theorie nicht zufriedenstellend erklären lassen. Gefrierpunkt, Siedepunkt, Dichte, Oberflächenspannung – selbst bei den grundsätzlichen Dingen verhält sich Wasser praktisch anders, als es sich der Theorie nach rechnerisch eigentlich verhalten sollte. Aber auch abseits der Wissenschaft ist Wasser ein faszinierender Stoff. Es ist der Ursprung und das Elixier des Lebens, der Hauptbestandteil unserer Körper und unser wichtigstes Nahrungsmittel mit weitreichenden Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Nun stellen Forscher aus den USA eine neue Theorie des Wassers vor, die möglicherweise nicht nur die Anomalien des Wassers erklären könnte, sondern auch eine schulwissenschaftliche Grundlage für die Trinkwasserveredlung bieten könnte.
Die Forscher stellten fest, dass sich Wasser in der Nähe von hydrophilen Flächen – wie überall in unserem Körper und Zellen – selbstständig zu ordnen beginnt. In der Nähe der Fläche teilt sich das Wasser in zwei Schichten, wobei sich eine Schicht in eine völlig neue Form von Wasser verwandelt, die sich von herkömmlichem H2O drastisch unterscheidet.
Diese nur etwa einen Viertel Millimeter dicke Zone mit dem mysteriösen Wasser wurde „Exclusions Zone“ (EZ) getauft, weil sich das Wasser in dieser Zone nicht nur ordnet, sondern faszinierenderweise auch selbst reinigt: Die EZ enthält eine sehr reine Form von Wasser, die alle gelösten Stoffe aus der EZ-Zone verdrängt. In der Nähe der Fläche bildet sich also eine Schicht völlig reinen Wassers, während alle gelösten Stoffe in die andere Schicht verdrängt werden.
Doch damit nicht genug: Das Wasser in der EZ zeigte völlig neue Eigenschaften, wie einen veränderten elektrischen Widerstand, eine höhere, fast gelartige
Viskosität, eine starke Absorption von In-frarotlicht, einen veränderten pH-Wert und eine deutliche negative Ladung.
Erstaunt untersuchten die Forscher das „EZ-Wasser“ und stellten fest, dass es sich dabei um eine Art flüssiges Eis handelt. Die Moleküle des Wassers gaben Protonen ab und ordneten sich in einem erstaunlich stabilen, hexagonalen Gitter – eine Struktur, die auch in Eis und einigen Kristallen vorkommt. Im Gegensatz zu Eis ist diese Kristallmatrix im EZ-Wasser nicht völlig fest, aber doch stabil genug, um ihre Form zu halten und alle gelösten Stoffe zu verdrängen.
EZ-Wasser ist aber nicht nur besonderes Wasser, eigentlich, so musste Pollack bei näherem Hinsehen feststellen, war das Wasser in der EZ-Zone streng genommen überhaupt kein Wasser mehr. Denn das Verhältnis von Sauerstoff zu Wasserstoff betrug nicht 1:2 (H2O), wie in normalem Wasser, sondern 2:3 (H3O2), womit das EZ-Wasser auch chemisch eine völlig andere Form von Wasser darstellt.
Neben flüssig, fest und gasförmig hatten die Forscher also einen neuen Aggregatzustand des Wassers entdeckt. Dieser kommt aber nicht nur im Inneren des Körpers vor, wie sich bald herausstellte, sondern er ist eine bisher unentdeckte Zwischenform zwischen flüssigem und gefrorenem Wasser: Wasser passiert diesen EZ-Zustand also immer dann, wenn es friert oder wenn Eis schmilzt. Frisches Gletscherwasser hat einen extrem hohen EZ-Gehalt und dürfte darum, wie sich weiter zeigte, für den Menschen besonders gesundheitsfördernd sein.
Die Ergebnisse verblüfften die Forscher und es war relativ schnell klar, dass EZ-Wasser besonders in lebenden Organismen eine große Rolle spielen könnte. Damit das Wasser eine solch hochgeordnete Struktur aufrechterhalten kann, nutzt es das Licht, besonders das unsichtbare In-
frarotlicht. Das Wasser speichert die Energie des Sonnenlichts in Form einer geordneten, hexagonalen Kristallstruktur.
ren Zellen so klein sind, besteht das interzelluläre und intrazelluläre Wasser zu großen Teilen aus EZ-Wasser. Allein das ist schon eine Erkenntnis, die zentraler nicht sein könnte: Wasser in lebenden Organismen unterscheidet sich chemisch, strukturell und funktional deutlich von dem, was wir gewöhnlich unter Wasser verstehen. Es ist kein H20, sondern ein hoch geordnetes, kristallartiges Medium.
Pollack konnte durch seine Forschungen zeigen, dass ein Verständnis des EZ-Wassers völlig neue Perspektiven auf die Abläufe in lebenden Zellen eröffnet. Vermeintlich komplexe Funktionen der Zelle lassen sich plötzlich sehr einfach erklären, wenn man das in den Zellen enthaltene Wasser mit in den Blick nimmt.
EZ-Wasser kann als der Motor des Lebens betrachtet werden, der besonders die Funktion von Kapillaren, Zellmembranen und Membran-Tunneln erklärt. Aber selbst die Funktion von Proteinen, wird erst durch das Vorhandensein von geordnetem Wasser überhaupt erst wirklich beschreibbar. Wasser ist damit weit mehr als nur der Hintergrund biologischer Abläufe oder ein reines Lösungsmittel – es ist selbst ein integraler Bestandteil dieser Funktionen.
Pollack: „Wir wissen heute, dass die meisten Makromoleküle ohne das EZ-Wasser zusammenbrechen und ausfallen würden – sie könnten nicht einwandfrei funktionieren. Nun beruhen viele Krankheiten anerkannterweise auf Funktionsstörungen von Proteinen oder deren Regulierungssystemen. In einem solchen Proteinzentrierten Netzwerk kann eine Funktionsstörung also durch zwei Komponenten entstehen: durch das Protein selbst oder das EZ Wasser, welches das Protein umhüllt.“ EZ-Wasser, so konnte Pollack zeigen, bildet sich außerdem vermehrt durch eine Zufuhr von Sauerstoff und durch die Einnahme von Antioxidantien, welche die negative Ladung des EZ-Wassers erhalten. Der wichtigste Kandidat für die nähere Forschung liegt aber noch viel näher: unser Trinkwasser.
Die Forschungen Pollacks sind in vielfacher Hinsicht faszinierend. Wasser, so scheint es, ist mehr als nur dieser nebensächliche Stoff im Hintergrund unserer biologischen Abläufe. Es ist ein Teil davon. (tk)
Bisher ist laut Pollack außer dem Entsaften von Früchten kein Verfahren bekannt, das größere Mengen EZ-Wasser erzeugt. Die beste natürliche Quelle ist Gletscher-Wasser. Wasser in einer Karaffe in die Sonne zu stellen hat also tatsächlich bereits einen chemisch nachweisbaren Effekt. Auch EM-Keramik oder Steine im Wasser haben einen solchen Effekt, da sich an ihren Flächen EZ-Wasser bildet.
Wasser – ein Stoff mit ungeahntem Potenzial
Zum ersten Mal im deutschen Sprachraum beschreibt ein Sachbuch eine bisher unbekannte Qualität unseres Lebenselements Wasser. Die hierin gesammelten Erkenntnisse sowie die damit zusammenhängenden Konsequenzen und die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten sind noch nicht fassbar.
Gerald H. Pollack ist Professor für Bioengineering und führte in seinem Labor in Seattle (USA) zahlreiche Experimente mit Wasser durch. Das Ergebnis ist ein vierter Aggregatzustand von Wasser (neben den drei bekannten Formen): absolut reines Wasser mit einer spezifischen elektrischen Ladung.
Hieraus wird gefolgert:
Wasser speichert Lichtenergie – vergleichbar mit einer Batterie.
Durch diese Entdeckung eröffnen sich neue Perspektiven für mögliche Nutzanwendungen in Physik, Chemie und Technik, in Biologie und Medizin – denke man an den großen Anteil von Wasser im menschlichen Körper, in jeder seiner Zellen. Dieses Buch nimmt seine Leser mit auf eine interessante Erkundungsreise durch die Welt des Wassers, die einige neue Informationen belegt, die von diesem Element bislang noch unbekannt waren. Der Autor liefert seine Antworten auf eine plausible und verständliche Art. Ein wichtiges Werk über eines der wichtigsten Elemente – durchgehend vierfarbig illustriert, mit rund 400 Abbildungen.
Wasser – viel mehr als H2O
Gerald H. Pollack
erschienen 2015 bei VAK Verlags GmbH
ISBN-10: 3867311587
ISBN-13: 978-3867311588
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